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Follikel-TV: Wie genau ist die Ultraschall-Schätzung des Eisprungs?

Updated 11.09.2022

Lässt die Schwangerschaft länger auf sich warten, führt euer Gynäkologe im Rahmen der Kinderwunschbehandlung bei euch ein Zyklusmonitoring durch. Dies besteht aus einem Hormonstatus vor und nach dem Eisprung sowie einer Ultraschalluntersuchung, dem sogenannten Follikel-TV.

Viele Frauen sind verunsichert, da die Aussage zum Zeitpunkt des Eisprungs vom Arzt nicht so konkret zu Ovus und der Temperaturauswertung passen mag. Aber wieso ist das? Die Antwort darauf findet ihr in meinem neuesten Blogbeitrag.

Aber wir starten erst einmal mit ein paar grundlegenden Fakten zum Follikel-TV. 

Wozu ein Zyklusmonitoring?

Eine der ersten Untersuchungen beim Frauenarzt bei unerfülltem Kinderwunsch ist ein einfaches Zyklusmonitoring inkl. Hormonstatus. Hierüber kann zum Beispiel eine mögliche Gelbkörperschwäche oder eine Eizellreifungsstörung diagnostiziert werden. Auch andere Hormon Missverhältnisse oder organische Ursachen für einen unregelmäßigen Zyklus können so identifiziert und im Anschluss behandelt werden. 

Aber auch bei den normalen Vorsorgeuntersuchungen trifft der Arzt oftmals eine Aussage zur Aktivität der Eierstöcke. So kann man im Ultraschall zum Beispiel sehen, ob und wie viele Eibläschen heranreifen. Man sieht ebenfalls, ob es einen Leitfollikel gibt oder ob der Eisprung eventuell schon erfolgt ist. 

Wie läuft das Follikel-TV ab?

Der moderne Begriff „Follikel-TV“ oder auch „Folli-TV“ in der ersten Zyklushälfte ist in allerlei Munde. Dahinter steckt jedoch eigentlich nur eine vaginale Ultraschalluntersuchung. Hierzu führt der Arzt einen Ultraschallstab vaginal ein und versucht die Eierstöcke zu lokalisieren. Dies ist höchstens ein bisschen unangenehm, aber in der Regel nicht schmerzhaft. Die Ärzte gehen sehr behutsam bei dieser Untersuchung vor.

Was misst der Arzt? 

Da die Eizelle wirklich sehr klein ist, kann der Arzt nur das Eibläschen auf dem Ultraschall erkennen.
Mithilfe des Ultraschall-Gerätes misst er den Durchmesser dieses Leitfollikels.
Das Ergebnis dieser Follikelmessung ist die Grundlage für die Aussage, wann er glaubt, dass die Eizelle aus dem Eibläschen springen wird.

Wann ist ein Ei sprungreif und wie viel wächst es pro Tag?

In jedem Zyklus reifen mehrere Follikel heran, wobei nur einer einen Vorsprung in der Entwicklung hat. Dies ist der Leitfollikel oder auch Primärfollikel. 

Beim eigentlichen Eisprung ist der Leitfollikel durchschnittlich zwischen 20 und 25 mm groß. Es kann aber auch immer mal vorkommen, dass ein Ei bereits bei 16 mm oder auch erst bei 29 mm springt

Die jeweilige Sprungreife ist sehr individuell von Zyklus zu Zyklus oder aber auch von Frau zu Frau. 

Im Regelfall wächst ein Follikel pro Tag um ca. 1 bis 1,5 mm. 

Wie genau sind also die Schätzungen des Eisprungs?

Wenn der Arzt euch also mitteilt, dass das Ei voraussichtlich in 1-2 Tagen springen wird, ist das immer nur eine Schätzung seinerseits, die auf den o.a. Durchschnittswerten basiert. 

Misst der Arzt zum Beispiel 16 mm und sagt euch dann, dass der Eisprung voraussichtlich in 2-3 Tagen stattfinden wird, geht er davon aus, dass das Ei bei 20 mm springen wird, weil das im Durchschnitt auch der Fall ist. 

Es kann aber durchaus sein, dass euer Follikelwachstum etwas langsamer ist und das Ei so erst in 4 Tagen springt. Oder aber das dieser Follikel erst bei 22 mm springt und auch somit die Schätzung falsch liegt. 

Die Aussage des Arztes passt dann eventuell nicht zu 100 % zu euren Beobachtungen mittels Ovulationstest oder der Temperaturmethode.

Aber was bringt mir das Follikel-TV beim Arzt dann? 

Eine ganze Menge, ihr wisst in jedem Fall, dass sprungreife Follikel vorhanden sind. Führt der Arzt dann noch nach dem Eisprung eine weitere Ultraschalluntersuchung durch, könnt ihr auch sicher sein, dass der Eisprung tatsächlich stattgefunden hat. 

Wichtig ist einfach nur zu wissen, dass es sich lediglich um eine Schätzung basierend auf Durchschnittswerten handelt, auf die man sich nicht vollständig verlassen sollte. 

Nutzt bei Kinderwunsch lieber mehr als zu wenige Tage, unabhängig von der Schätzung des Arztes. 

Ergänzen könnt ihr das Follikel-TV mithilfe von Ovulationstests zu Hause oder aber auch dem Messen der Basaltemperatur mithilfe der NFP-Methode. Zusammen mit der Aussage des Arztes und euren eigenen Beobachtungen könnt ihr euren Eisprung zeitlich sehr genau einschätzen und somit die Chancen für eine Schwangerschaft erhöhen. 

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Avatar für Annika Über den Autor

Annika ist 34 Jahre alt und Mama von zwei Söhnen. In der eigenen langen Kinderwunschphase hat sie sich viel Wissen im Bereich der Frauengesundheit angeeignet, das sie jetzt gerne mit unseren Leser:innen teilt.

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