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Beikostreifezeichen – falsche und richtige Zeichen deines Kindes erkennen und deuten

Updated 25.01.2023

Ein Wort, das man wohl das erst kennenlernt, wenn man das erste Mal Eltern wird, ist Beikostreifezeichen. Vorher habe ich es wirklich noch nie gehört und war erst mal überfordert mit dem Begriff und, wie ich erkennen soll, ob mein Kind diese Reifezeichen auch wirklich zeigt. 

In diesem Blogbeitrag möchte ich euch einen Überblick über die allgemeingültigen Reifezeichen geben und euch auch Tipps mit an die Hand geben, wie ihr diese erkennen bzw. überprüfen könnt. 

Ab welchem Zeitpunkt sollte ich auf die Beikostreifezeichen achten?

Oftmals wird in Facebook-Gruppen und Foren die Zahl 180 diskutiert. Diese ist für viele schon fast wie der erste Geburtstag, wenn es darum geht, mit der Beikost anzufangen und es werden genau diese Tage abgewartet. Woher diese Zahl kommt, erkläre ich hier

Tatsächlich ist es nur eine durchschnittliche Zahl und man kann ab dem fünften Lebensmonat des Kindes beginnen, es aufmerksam zu beobachten und auf die nachfolgenden Reifezeichen zu achten. 

Beikostreifezeichen – die drei wichtigsten erkennen!

Die Listen mit möglichen Beikostreifezeichen, die im Internet zu finden sind, sind oft sehr lang und verunsichern frisch gebackene Eltern oft nur noch mehr, anstatt ihnen zu helfen. Ich liste dir daher nur die drei wichtigsten Reifezeichen auf, sobald dein Kind diese erfüllt, ist es bereit, mit Baby-Led-Weaning oder Brei zu starten. 

  1. Dein Baby kann frei oder mit leichter Unterstützung auf deinem Schoß sitzen. Man unterscheidet hier aber vom sogenannten „freien Sitzen“, das bedeutet, dass das Kind sich alleine in den Sitz bewegen kann. Auf diesen motorischen Entwicklungsschritt müsst ihr nicht zwingend warten. 
  2. Der sogenannte Zungenstoßreflex (wieder ein Wort, was ich erst kennengelernt habe, seitdem ich Mama bin) ist sehr stark abgeschwächt oder völlig verschwunden. Diesen für Babys überlebenswichtigen Reflex erkennt ihr daran, wenn euer Kind Essen sofort wieder mit der Zunge herausschiebt. Eine weitere Möglichkeit zu testen, ob der Zungenstoßreflex noch vorhanden ist, sieht wie folgt aus: Ihr führt einen (leeren) Löffel zum Mund eures Kindes. Öffnet das Kind den Mund, führt ihr den Löffel langsam in den Mund hinein. Wird der Löffel direkt wieder rausgestoßen mit der Zunge, ist der Reflex vorhanden, wenn nicht, dann erfüllt euer Kind dieses Reifezeichen.
  3. Die Hand-Mund-Augen Koordination ist so gut vorhanden, dass dein Kind zielgerichtet Essen vom Tisch greifen und zum Mund führen kann. 

In diesem Zusammenhang finde ich folgenden Satz am schönsten: „Du merkst, dass dein Kind bereit zum Essen ist, wenn es dir die leckere Nudel vom Teller klaut und sich in den Mund steckt, die du doch gerade eben selber noch essen wolltest.“

Beikostreifezeichen

Falsche Beikostreifezeichen – lass dich nicht von anderen irritieren.

Als Neu-Mama und auch Neu-Papa darf man sich viele (oft auch gut gemeinte) Ratschläge von außen anhören. Diese haben auch mich sehr verunsichert am Anfang. Sätze wie „wenn du ihm was Richtiges zu essen gibt, dann schläft er auch mal durch“ haben meinen Alltag geprägt. Doch was sind eigentlich falsche Reifezeichen und welchen zeigen eben keine Bereitschaft deines Kindes zur Beikost?

  1. Dein Kind schaut dir sehr neugierig beim Essen zu, dies hat einfach nur mit der allgemeinen Neugierde deines Babys zu tun
  2. Dein Baby schmatzt. Babys lernen allmählich ihren Mund zu gebrauchen. Dies ist sowohl eine Voraussetzung fürs Sprechen als auch fürs Essen, es heißt aber nicht, dass dein Baby auch schon bereit dazu ist. 
  3. Dein Kind nimmt zu viel oder zu wenig an Gewicht zu. Gewichtsschwankungen in der Zunahme sind völlig normal und Studien haben ergeben, dass das Gewicht gestillter Kinder um den vierten Monat sogar komplett stagnieren kann. Dies ist normal und kein Grund, mit der Beikost zu starten. 
  4. Nächtliches Aufwachen. Auch das ist völlig normal und hat nichts mit Hunger zu tun. Babys wachen aus den verschiedensten Gründen nachts auf und auch das Durchschlafen „lernen“ ist ein Prozess, der vorrangig mit der Hirnreife des Kindes, weniger aber mit dem Essverhalten zu tun hat. 

Brei oder Baby-Led-Weaning – gibt es einen Unterschied bei den Beikostreifezeichen? 

Nein, egal für welche Ernährungsform du dich entscheidest und ob du deinem Kind Brei geben oder BLW praktizieren möchtest, die Reifezeichen bleiben die gleichen. 

Ob dein Kind bereit ist für mehr als nur Muttermilch oder PRE, siehst du am besten daran, wenn du es aufmerksam beobachtest und nach den oben genannten drei großen Veränderungen Ausschau hältst. Sobald das der Fall ist, ist es das beste Zeichen dafür, dass sich Immun- und Verdauungssystem sowie der Kauapparat deines Babys so weit entwickelt haben, dass du bedenkenlos mit der Beikost starten kannst. 

Wie ein möglicher Tagesablauf bei einem BLW-Baby aussehen kann, erfährst du hier.

Wann haben eure Babys die Beikostreifezeichen erfüllt?

Häufige Fragen rund um die Beikostreifezeichen

Was sind Beikostreifezeichen?

Beikostreifezeichen sind Zeichen, die dein Kind erfüllen sollte, bevor ihr mit der Beikost beginnt. Die wichtigsten Zeichen sind freies Sitzen, der fehlende Zungenstoßreflex sowie eine vorhandene Hand-Mund-Augen-Koordination.

Was ist der Zungenstoßreflex?

Neugeborene haben in den ersten Monaten einen Reflex, der dazu führt, dass sie an allem saugen, was die Vorderseite ihrer Zunge berührt. Ist dies nicht möglich – beispielsweise bei Brei – wird der Zungenstoßreflex aktiviert. Dadurch drückt die Zunge des Kindes den Brei sofort aus dem Mund.

Woran merkt man, dass das Kind bereit für Brei ist?

Vielen Eltern hilft es, das Kind sehr genau zu beachten. Zeigt das Kind erstes Interesse am Essen, sollte man überprüfen, ob auch die Beikostreifezeichen erfüllt sind. Ist dies der Fall, ist das Kind bereit für Brei oder auch für feste Nahrung, je nachdem, für welchen Weg man sich entscheidet als Familie.

Was ist breifrei?

Unter “breifrei” versteht man die Einführung von Beikost mit Verzicht auf Brei. Hierbei isst das Baby dann direkt ab Erfüllung der Beikostreifezeichen vom Familientisch mit. Diese Ernährungsform nennt sich Baby-Led-Weaning oder auch kurz BLW.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Motorik und der Beikostreife?

Ja, den gibt es. Die motorische Entwicklung hängt eng zusammen mit der Beikostreife. So ist unter anderem die Peristaltik des Darms, also seine Fähigkeit, feste Nahrung durch den Körper zu “transportieren” eng verknüpft mit der Fähigkeit eines Kindes, sich zu drehen. Auch die Fingerfertigkeit ist entscheidend, erst wenn das Kind bereit ist, die Lebensmittel selbst zum Mund zu führen, ist es auch hin der Lage, diese ohne Probleme zu verdauen.

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Avatar für Annika Über den Autor

Annika ist 34 Jahre alt und Mama von zwei Söhnen. In der eigenen langen Kinderwunschphase hat sie sich viel Wissen im Bereich der Frauengesundheit angeeignet, das sie jetzt gerne mit unseren Leser:innen teilt.

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