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Der Zusammenhang zwischen Tagschlaf und Nachtschlaf bei einem Baby – oder warum der Mittagsschlaf den Nachtschlaf fördert

Updated 25.06.2023

Wer kennt es nicht? Das Kind kommt tagsüber nie richtig zur Ruhe, ist nachts oft wach und wird morgens auch früh wach? Der Mittagsschlaf fällt oft aus und man fragt sich ständig, ist dieses Kind denn niemals müde? Wann schläft es denn endlich mal ruhig und holt sich den Schlaf, den es braucht? Es gibt einen Zusammenhang zwischen Tagschlaf und Nachtschlaf, den du kennen solltest.

Auch ich stand vor gar nicht allzu langer Zeit genau vor den gleichen Fragen und befand mich gerade zu in einer Spirale aus unruhigen kurzen Tag- und Nachtschläfchen. Bis ich irgendwann auf den Zusammenhang zwischen Tagschlaf und Nachtschlaf bei einem Baby stieß.

Zusammen mit der Veränderung unserer Einschlafroutine haben wir nun neben ruhigeren Nächten auch den Luxus, morgens mal länger als fünf Uhr schlafen zu können. 

Nachdem ihr diesen Beitrag gelesen habt, ist euch der Zusammenhang zwischen Tagschlaf und Nachtschlaf klarer. Ihr versteht, wieso es so wichtig ist, dem Kind auch tagsüber ausreichend Ruhepausen zu gönnen und warum es nicht gerade förderlich ist, ein Kind zu spät abends ins Bett zu bringen, nur in der Hoffnung, dass es dann morgens länger schläft. Am Ende werdet ihr euch wahrscheinlich wundern, welche einfachen Stellschrauben es gibt und wie schnell eine kleine Veränderung einen großen Erfolg bringen kann. 

Alles beginnt mit einem Schlafprotokoll über sieben Tage.

Das klingt zunächst komplizierter, als es ist. Oft hilft es schon, einfach nur die Zeiten zu notieren, in denen das Kind am Tag schläft und wach ist. Wichtig ist hierbei, dass wirklich nur die tatsächlichen Schlafeinheiten als Schlaf protokolliert werden. Liegt das Kind zum Beispiel in seinem Bett und versucht einzuschlafen, dann gilt es als wach.

Eine einfache und schnelle Möglichkeit für ein solches Schlafprotokoll findet ihr der App Baby + von Philips

Mein kleiner Tipp für die Nacht: Statt jedes Mal das Handy zu öffnen und mühevoll die Zeiten einzutragen, könnt ihr auch einfach einen Screenshot vom Homescreen eures Handys (mit der Uhrzeit machen). Einmal, wenn das Kind wach geworden ist und einmal, wenn es wieder eingeschlafen ist. Diese Werte übertragt ihr dann am Morgen in die App und löscht die Bilder einfach wieder aus ihrem Fotoordner.  

Müdigkeitsanzeichen beachten

Auch wenn euer Tag noch so vollgepackt ist und unter anderem Geschwisterkinder zusätzlich eure Aufmerksamkeit verlangen, achtet immer darauf, ob euer Baby müde ist. Sobald ihr die ersten Müdigkeitsanzeichen vernehmt, gebt dem Kind eine Möglichkeit sich auszuruhen oder sogar einzuschlafen. Dies kann im Kinderwagen, in der Trage oder auch im Bett sein. 

Typische Müdigkeitsanzeichen bei Babys sind: 

  • Augen und Ohren reiben
  • Nase reiben
  • Anhänglich sein 
  • Gähnen
  • Weinerlich sein
  • Nuckeln (am Daumen oder am Schnuller)
  • Sehr langsame oder auch sehr starke Bewegungen
Müdigkeitsanzeichen

Wenn ihr dieses Zeitfenster verpasst und das Kind über den Punkt ist, dann ist es oft ganz schwierig, das Kind zum Einschlafen zu bringen. In der Regel dauert es dann ca. 45 Minuten, bis sich ein neues Zeitfenster öffnet, in dem das Kind einfach einschlafen kann. Schaut also, dass ihr den richtigen Moment erwischt und das Baby zur Ruhe kommen kann. 

Der Schlafbedarf eines Kindes im ersten Lebensjahr

Wenn ihr den Schlaf eures Babys über eine Woche dokumentiert habt, solltet ihr nun ein relativ gutes Gefühl für den tatsächlichen Schlafbedarf bekommen haben. Gab es Tage, an denen es tagsüber und nachts besonders tief geschlafen hat? Schaut euch an, wie an diesem Tag das Schlafverhalten ausgesehen hat. Erkennt ihr Muster? Schnell werdet ihr feststellen, dass es auch bei eurem Kind einen Zusammenhang zwischen Tagschlaf und Nachtschlaf gibt.

Das Schlafverhalten von Kindern folgt im ersten Jahr einer gewissen Regelmäßigkeit. Auch die Veränderung dieses Schlafverhaltens ist über die ersten 12 Monate bei vielen Kindern ähnlich. Einen Überblick gibt euch die nachfolgende Tabelle. 

AlterAnzahl TagschlafSchlafbedarf tagsSchlafbedarf nachtsSchlafbedarf Gesamt
1 Monat4-68917
2-3 Monate4-661016
4-6 Monate3-441115
7-9 Monate2-331114
10-12 Monate1-221113

Die 2-3-4-Regel

Viele Familien, mit denen ich mich über das Thema Babyschlaf unterhalten habe, haben gute Erfahrungen mit der Einhaltung der sogenannten 2-3-4-Regel gemacht. Vorab ist zu sagen, dass die Einhaltung dieser Regel auch zur Familie passen sollte. Wenn man selber gerne einen geregelten Tagesablauf hat, wird es auch einfacher sein, dies für das Kind umzusetzen. 

Aber was besagen jetzt die Zahlen 2, 3 und 4? Hierbei handelt es sich um den idealen Abstand zwischen den Tagschlafen. Oder anders gesagt, wie lange sollte ein Kind wach sein, bevor es wieder ins Bett geht? 

Als unser Mini ungefähr 3 Stunden am Tag schlafen sollte, sah unser Tagesablauf wie folgt aus. 

07:00 Uhr: Aufstehen

07:00-09:00 Uhr: Wachphase (2 Stunden)

09:00-10:00 Uhr: Schlafen

10:00-13:00 Uhr: Wachphase (3 Stunden)

13:00-15:00 Uhr: Schlafen

15:00-19:00 Uhr: Wachphase (4 Stunden)

19:00-07:00 Uhr: Schlafen

Mit diesem Ablauf sind wir eine ganze Weile hervorragend gefahren. Circa mit einem halben Jahr hat sich der Tagschlaf wieder umgestellt und wir haben auch den Ablauf etwas abgeändert. Ab dem ersten Geburtstag fiel der Vormittagsschlaf immer öfter mal aus.

Auf die Wachphase von 4 Stunden vor dem Nachtschlaf solltet ihr ein besonderes Augenmerk legen. Diese ist bedeutungsvoll, damit das Baby genug Schlafdruck aufbaut. Zieht es aber auf keinen Fall zu lange, wenn ein Kind zu müde ist, findet es oftmals schlechter in Schlaf und ist dadurch auch morgens eher wach. Das mag paradox klingen, aber auch bei uns war es so, dass wenn Mini früher ins Bett gegangen ist, er morgens dann länger geschlafen hat. 

Natürlich braucht ihr euch nicht minutengenau an diesen Zeitplan halten. In der Regel sollte man aber schon schauen, dass man diese Abstände bis auf +/- 15 Minuten einhält. 

Je regelmäßiger der Tagesablauf ist, desto sicherer werden Babys in ihrer Routine und desto besser schlafen sie ein und auch durch. 

Ein Tipp noch von meiner Seite: Achtet darauf, dass ihr mit dieser Umstellung nicht im Frühjahr oder Herbst kurz vor der Zeitumstellung beginnt. Dann kann es durchaus vorkommen, dass durch die Zeitumstellung alles wieder durcheinander gerät. Tipps, wie ihr die Zeitumstellung mit Babys bestmöglich meistert, habe ich euch hier zusammengestellt.

Veränderungen brauchen Zeit

Ändert ihr bewusst etwas am Tag-Nachtschlaf eures Kindes, dann beachtet, dass es in der Regel sieben Tage dauert, bis sich eine Veränderung beim Kind zeigt. In diesen sieben Tage solltet ihr möglichst alles gleich machen, sodass sich das Baby auf die neue Situation einstellen kann. 

Sollte sich nach sieben Tage keine Veränderung gezeigt haben, könnt ihr eine weitere kleine Stellschraube drehen und solltet diese dann aber wieder sieben Tage beibehalten. Ganz wichtig ist, nicht zu viel auf einmal zu verändern und zu schnell wieder neue Veränderungen herbeizuführen. 

Einen absoluten Unterschied hat bei uns eine Gewichtsdecke für ein Baby in Form eines gewichteten Schlafsacks von babydeepsleep gemacht. Meine ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Thema lest ihr in meinem dazugehörigen Blogbeitrag.

Und jetzt liegt es an euch! Veränderungen beginnen immer mit dem ersten kleinen Schritt. 

Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Zusammenhang zwischen Tagschlaf und Nachtschlaf bei eurem Baby gemacht? 

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Avatar für Annika Über den Autor

Annika ist 34 Jahre alt und Mama von zwei Söhnen. In der eigenen langen Kinderwunschphase hat sie sich viel Wissen im Bereich der Frauengesundheit angeeignet, das sie jetzt gerne mit unseren Leser:innen teilt.

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